Eversberg 1737 –
Die „Rote Rur“ und ein Versprechen

Die Rote Rur („Rote Weh“ / Dysenteria ) wütete im Umland und machte auch vor Eversberg nicht Halt. Fünfzig Eversberger Bürgerinnen und Bürger starben bis zum Ende der Krankheit am 6. Januar 1738 in der Bergstadt. Bis zu sieben an einem Tag wurden zu Grabe getragen.

In höchster Not baten Rat und Bürger der Stadt die hl. Luzia und die Gottesmutter Maria um Fürsprache bei Gott. Nach überstandener Epidemie erbaute im Jahr 1739 die Stadt Eversberg zum Dank die Luzienkapelle. Jahrhunderte zuvor, um ca. 1484, hatte in der Nähe bereits ein Muttergotteskapellchen gestanden.

Die Luzienkapelle wurde 1928 unter Pastor Mönig und Stadtvorsteher Bonsch renoviert. Die letzte aufwendige Renovierung erfolgte im Jahr 2004 unter der Regie des Vereins ‚Bergstadt-Eversberg-e.V.‘ Danach weihte Pastor Bernd Götze die Kapelle am 25. Juli 2004 wieder ein. Die Außenrenovierung durch die Stadt Meschede fand im Herbst 2022 statt.

Virtueller Besuch

An dieser Kapelle endet auch der Kreuzweg um den Schlossberg (Burghagenweg), der mit dem Kapellchen am Neuen Weg beginnt.

Die lateinische Inschrift über der Tür lautet „Divis lucia exsolvens urbs vota mariae 1739“, „Die Stadt erfüllt ihr der hl. Lucia und der hl. Maria gemachtes Gelübde 1739“

Der barocke Altar zeigt die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind, links die hl. Luzia und rechts die hl. Agatha. Neben dem Altar steht die hl. Mutter Anna mit Maria

A-013 in der Denkmalliste der Stadt Meschede.


Sie können den Eversberger Kapellenweg erweitern:


Severin-Kreuz

An dem Eisenkreuz liest man die Inschrift:
„Severin Eulinghoff und Eva Leise 1783

In der Familienchronik der Fam. Leiße ist zu lesen: „Eva hat dieses Wahrzeichen religiöser Gesinnung im Jahr 1783 zur Erinnerung an ihren im Jahr zuvor in die Ewigkeit gegangenen Mannes errichten lassen.“

Das ursprüngliche Kreuz war schadhaft, so dass es um 1920 in seiner heutigen Form neu errichtet worden ist. Eine fachgerechte Restaurierung erfolgte im Jahr 2000.

In der Denkmalbeschreibung ist zu lesen: „Das Kreuz ist gänzlich durchbrochen und fein ziseliert. Die Spitzen der Kreuzarme, sowie die vier 90°-Winkel, die von den Armen und dem Stamm gebildet werden, sind durch spezielle Zierformen zusätzlich hervorgehoben. Im Zentrum des Kreuzes befinden sich ein Tiermotiv: Die Taube als Symbol des hl. Geistes.“
(Quelle u.a.: WP – 23.01.2024)

Vor diesem Kreuz war früher bei der mehrstündigen Flurprozession, die bis Wehrstapel führte, eine Segensstation.

Baudenkmal A-013 in der Denkmalliste der Stadt Meschede.


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