Eversberg 1668 –
Die Pest und das Gelöbnis

Zwanzig Jahre nach dem Ende des 30-jährigen Krieges (1618-1648) wütete 1668 die Pest auch in Eversberg. Über einhundert Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlagen dieser furchtbaren Seuche, die der in Köln studierende Johannes Dollberg eingeschleppt hatte. Aus Sühne stiftete seine Familie die Rochuskapelle, die 1669 vor dem damaligen Stadttor ( heute mitten im Ort ) erbaut wurde.

Der hl. Rochus galt als Fürsprecher bei Gott für die Pestkranken. Zum Dank, dass die Pest schließlich abgeklungen war, gelobten die Eversberger, ihm zu Ehren jährlich nach seinem Namenstag ( = 16. August ) eine Prozession abzuhalten.

Die ursprüngliche Rochuskapelle war baufällig geworden und wurde 1927 neu errichtet. Bevor am 16.11.1975 die neue Friedhofskapelle eingeweiht wurde, diente die Rochuskapelle zwischenzeitlich auch als Aufbahrungsstätte der Verstorbenen. Nach einer grundlegenden Renovierung weihte Pastor Ralf Scheele die Kapelle am 10. Mai 2009 wieder ein.

Virtueller Besuch

A-119 in der Denkmalliste der Stadt Meschede.

In den vorderen bleiverglasten Fenstern sind das Rathaus und die Vorgängerkapelle, in den hinteren Fenstern die Wappen vom Herzogtum Westfalen und von Eversberg abgebildet.

Der Altar zeigt den hl. Rochus, rechts den hl. Laurentius und links den hl. Vincentius. An der linken Wand steht eine Herz-Jesu-Figur. Der Kapellenpatron Rochus thront zudem noch an der Frontwand oben in einer Nische.


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